04. Nov 2022
In Zürcher Gefängnissen soll ein Seelsorger künftig Angehörige von Straftätern begleiten. Die neu geschaffene Stelle ist schweizweit einzigartig. Reformierte und katholische Kirche spannen zusammen, auch jüdische und muslimische Seelsorger sind beteiligt.
«Die Angehörigen sind erweiterte Opfer einer Straftat. Eine Inhaftierung kann bei ihnen intensive Gefühle auslösen und sie in Sinnkrisen führen», sagt Alfredo Diez. Der Theologe ist seit rund 25 Jahren Gefängnisseelsorger und leitet den Bereich Gefängnisseelsorge bei der reformierten Zürcher Landeskirche. Wird ein Ehemann, eine Ehefrau inhaftiert, hat das soziale, aber auch materielle Folgen für die Menschen, die in Freiheit zurückbleiben.